Royal-Enfield-Herbst-Tour

Etappe 4: Gut dass wir keine Jäger und Sammler sind, God Save the Queen und der Fischer von der traurigen Gestalt

Am Morgen war ich angeln und habe nichts gefangen. Die Forellen hatten nach allem geschnappt nur nicht nach meinem Köder. Jetzt sitze ich in der Gaststube des Zacherlbräu und versuche meine frustrierende Erfolglosigkeit bei einem reichhaltigen Frühstück zu verdrängen. Es gelingt mir nicht so ganz. Irgendwie wirke ich wie ein geschlagener Hund. Meine Gattin hingegen macht einen aufgeräumten Eindruck. Sie unterhält sich mit dem Paar, dass am Nachbartisch sitzt.  Die beiden sind Angler und dieser Umstand bringt sie ins philosophieren:

„Ich bin heil froh, dass wir nicht mehr als Jäger und Sammler leben müssen.“

Ich ahne was kommt und lächele gequält.

„Wäre das der Fall würde ich an der Seite meines Mannes jämmerlich verhungern.“

Glückloser Angler: Wieder nichts gefangen

Meine Frau findet es lustig. Für einen Moment stelle ich mir vor, wie wir als prähistorisches Ehepaar unser Leben fristen. Dabei wird mir sehr schnell klar das meine Frau unrecht hat. Vor meinem geistigen Auge stehe ich ohne Fisch vor ihr, kratze mich unter dem verlausten Kojotenfell und beichte kleinlaut, dass heute das Kauen von Grashalmen auf der Speisekarte steht. Ich weiss, dass meine Frau ganz schön ungemütlich werden kann, vor allem wenn sie hungrig ist. Daran würde auch die Steinzeit nichts ändern. In meiner Phantasie sehe ich, wie die kleinen Knochen, die sie als Lockenwickler verwendet, vor Ärger beben. Ihr Missfallen würde sie mir mit einem gefährlichen Grunzen mitteilen. Dann bemerke ich, wie sie ihre Keule schwingt. Von ihrem Grunzen gewarnt würde ich dem ersten Schlag noch ausweichen können. Aber meine Frau ist geschickt. Oft weiß sie noch vor mir, was ich denke und tue. Diesen Umstand würde sie sich in diesem Moment zu Nutze machen. So trifft mich die Keule im nächsten Ausweichmanöver. Die Bewusstlosigkeit, die dann über mich käme, wäre eine Gnade des Schicksals. Denn in ihrem Hunger und Missmut würde meine Frau ihren Faustkeil nehmen, um damit Fischköder aus meinem Fleisch zu schneiden. So ausgestattet geht sie dann selbst angeln. Meine Frau würde ihr Überleben eigenständig organisieren. Erst recht in der Steinzeit. Da bin ich mir ziemlich sicher.

Selbst ist die Frau – auch in der Steinzeit.

Meine lebhafte Phantasie gruselt mich und in einer Übersprungshandlung greife ich in den Brotkorb. Dort suche ich Trost bei den noch warmen Backwaren. Das Frühstück hier im Zacherlbräu ist einfach saugut. Auch wenn das Zacherlbräu ein Traditionshaus ist – in der Steinzeit wären uns diese kulinarischen Freuden verwehrt geblieben. Im Stillen gebe ich meiner Frau recht: Wie schön, dass wir nicht mehr als Jäger und Sammler leben. Kaum ist dieser Gedanken fertig gedacht, schnappe mir die letzten Wurstscheiben.

„Was meinst du, ob ich auch mit dem Angeln anfangen soll“, fragt mich meine Frau. Sonne liegt in ihrer Stimme. Ich nicke eifrig. Mit vollem Mund bestätige ich, dass das eine super Idee ist. Dabei verteile ich ein paar feuchte Brotkümmel über dem Tisch. Den tadelnden Blick meiner Frau ignoriere ich. Insgeheim bin ich froh, dass man heutzutage Angelhaken mit künstlichen Insekten benutzt. Dank dieser kulturellen Errungenschaft ist die Verwendung von Ehemännern als Fischköder gänzlich überflüssig geworden. Dieses Wissen und die gemütliche Frühstücksatmosphäre in der Gaststube vermitteln mir ein Gefühl von Sicherheit. Man kann es gar nicht oft genug erwähnen: Es ist wirklich gut, dass wir keine Jäger und Sammler mehr sind.

Kunstvoll gearbeitete Insektenimitation machen die Verwendung von Ehemännern als Fischköder überflüssig.

Die anderen Anwesenden berichten von sagenhaften Fängen. Außer uns sitzen zwei Paare im Schankraum und erzählen von ihren Angelreisen. Eine Tour ist exotischer als die andere. Meine Frau ist wohl die einzige hier, die einem Fischer-Loser zum Ehemann hat.

Ich fühle mich müde. Minderwertigkeitsgefühle keimen in mir auf. Beides bekämpfe ich mit einem leckeren Spiegelei. Von den Fetten und Eiweissen gestärkt ermahne ich mich selbst. Ich muss mich Zusammenreissen und mein Selbstbewusstsein aufmöbeln. Dies ist das Gebot der Stunde. Ich beschliesse gleich nach dem Frühstück los zu ziehen. Ich werde der Welt schon zeigen, zu was ich alles mit meiner Rute und einer Fliege fähig bin. Es wäre doch gelacht, wenn ich meiner Frau keinen Fisch mitbringe. Aber aus den Angelplänen wird nichts. Resolut schlägt mir meine Gattin ein Alternativprogramm vor. Ich solle doch zuerst eine Motorradtour mit ihr unternehmen, danach könnte ich immer noch fischen gehen. Meine Begeisterung hält sich in engen Grenzen. Ich bin noch von gestern geschlaucht, aber das sage ich meiner jungen Frau nicht. Schließlich will ich bei ihr nicht den Eindruck eines alten, wenig belastbaren Mannes hinterlassen. Mein Hintern und mein Zeh tun mir weh. Ersterer Körperteil von der langen Fahrt. Letzteres von dem brachialchirugischen Eingriff meiner Gattin. Ich berichtete davon. Auch die Schmerzsituation verschweige ich ihr. Sie würde mir wieder Wehleidigkeit unterstellen. Immerhin – dank ihrer medizinischen Intervention – sind die Zeh-Schmerzen nicht mehr so schlimm. Anerkennend muss ich zugeben, dass der Eingriff erfolgreich war. Es ist doch erstaunlich was eine beherzte Frau mit etwas Parfüm und einer Nagelschere so alles anstellen kann.

Mit einem Augenaufschlag hakt meine Frau nochmals nach: „Du kommst doch mit – oder?“ Ihr Lächeln ist so gewinnend, dass ich dem Vorschlag zustimme.

Müde, ja fast wie in Trance fahre ich ihr hinterher. Wo wollte sie überhaupt hin? Ist es eine Schlucht, ein Staudamm oder ein Wasserfall? Egal, Hauptsache die verkaufen dort Kaffee. In meinem Zustand brauche ich starken Kaffee und wer kräftigen Kaffee schätzt ist in Österreich genau richtig. Die Kaffeekultur hier, ist einer von den vielen Gründen, warum ich dieses Land so liebe. In Österreich hat man den Kaffeegenuss perfektioniert. Vor meinem geistigen Auge lasse ich kleine Braune, Einspänner, Fiaker und große Schwarze vorbeiziehen. Dann werde ich jäh in die Realität zurückgezogen. Es geht nicht mehr weiter und wir stehen mit unseren Motorrädern vor einer Schranke. Der letzte Teil des Weges soll in Bussen zurückgelegt werden. Für die busfahrenden Motorradfahrer gibt es sogar Schließfächer, in denen man Helme und Gepäck deponieren kann. „Biker Willkommen“ lese ich am Parkplatz. Trotz diesem zweiradfreundlichen Angebot verzichten wir auf die Besichtigung der Attraktion. Busfahren in schwerer Motorradmontur ist einfach nicht so prickelnd.

Bikerfreundliche Busstation: Schliessfächer für die Helme

Zu meiner Zufriedenheit geht es stattdessen in das Ausflugslokal. Hier ist wenig los. Alles wirkt etwas verstaubt und heruntergekommen. Der Kaffee ist eine furchtbare Brühe. Das lasche Heißgetränk schmeckt so gar nicht nach Österreich. Dafür ist der Herr nett, der serviert. Wir plaudern ein wenig über das touristische Geschäft mit dem Busbetrieb, dann fahren wir wieder zurück. Riesige Strommasten ziehen sich durch die schöne Berglandschaft. Irgendwie muss das, was wir nicht gesehen haben, mit Energiegewinnung zusammenhängen.

Strommasten in den Bergen: Irgendwas mit Energiegewinnung

Die Strecke, die wir fahren, ist von moderaten Kurven durchzogen. Ich bemühe mich sie perfekt anzuschneiden: In den Linkskurven dort, wo die rechten Räder eines Autos wären und in den Rechtskurven umgekehrt. Meist gelingt es mir nicht so schön wie meiner Frau. Sie ist für mich wie ein rollendes Mahnmal. Ein Mahnmal, das mich ständig daran erinnert, dass ich noch ordentlich an meiner Fahrtechnik arbeiten muss.

Das Fahren macht Spass

Am Ende der Fahrt fühle ich mich viel müder als ich es vorher schon war. Im Zacherlbräu angekommen, empfiehlt mir meine Frau auf das Angeln zu verzichten. Bei einer schönen Frauenserie könnte ich doch viel besser entspannen. Merkwürdig, als Mann würde ich nie auf eine solche Idee kommen, aber ich tue meiner Frau den Gefallen und das ist gut. Denn hier greift nun das wichtigste Grundgesetz meiner Ehe.

Paragraph 1: Meine Frau hat immer recht.  

Paragraph 2: Hat meine Frau Mal unrecht tritt Paragraph 1 in Kraft.

So alt dieser Witz auch ist, soviel Wahrheit liegt in ihm. Natürlich hat meine Frau Recht. Während sie dem Schicksal der englischen Königen folgt, schlafe ich selig ein. Kurz vor dem weg dösen denke ich noch: „God Save the Queen: Vor allem die, mit der ich verheiratet bin. Und danke auch, dass ich nicht mit Ihr in der Steinzeit leben muss.“

Großglockner-Strecke: Imposante Berge

Am nächsten Tag überredet mich meine Frau zu einer Großglockner-Tour. Wir sitzen mit den anderen Angelbegeisterten beim Frühstück zusammen. Während ich ihren Berichten lausche, befürchte ich, dass gestern ein wahres Forellenmassaker stattgefunden hat. Und das ohne mein Zutun. Mit meiner Frau einige ich mich, dass wir am Vormittag die Großglocknerstrasse fahren und dass ich am Nachmittag den Forellen nachstelle. Zumindest denen, die den gestrigen Tag überlebt haben.

Großglockner:
Riesige Berge – kleine Menschen

Sie ist einverstanden und ich darf sogar die kleine Action-Kamera an ihrem Gepäckträger befestigen. Ich möchte meine Großglocknerfahrt für die Nachwelt dokumentieren. Aber auch daraus wird nichts. Meine Frau fährt die Hochgebirgsstrasse derart rasant, dass ich nicht nachkomme. Und dabei gehe ich echt hart an meine Grenzen. Meist bin ich auf den Aufnahmen nur als Pünktchen am Horizont zu sehen. Aber das Wetter ist gut und die Tour lohnt sich. Die Großglocknerstrasse ist ein echtes Erlebnis.

Aktionkamera am Gepäckträger:
Einmal auf die Bergwelt losgelassen komme ich meiner Frau nicht hinterher.

Zurück im Zachelbräu mach ich mich zum Angeln zurecht. Meine Frau meint, dass ich irgendwie skurril aussehe. Ihr unterdrücktes Lachen irritiert mich. Dank ihrem Amüsement fahre ich in dem Bewusstsein los, dass meine Garderobe auf Aussenstehende verstörend wirken muss.

Die Mischung aus Fliegenfischen und Motorrad ist einfach nicht optimal. Um keine nassen Motorradkleider zu bekommen, trage ich Outdoorzeug, Stulpen und wasserfeste Wattschuhe. Als Motorradminimalschutz wähle ich Rückenpanzer, Helm und Handschuhe. Zusammen wirkt alles eher so, als würde ich eine Cosplay-Party besuchen. Wahrscheinlich aber falle ich selbst dort unangenehm auf. Es gibt nur einen Ort, an dem mein Outfit gesellschaftlich akzeptiert ist: Auf dem Filmset des Endzeitepos Mad Max. Ich ahne schon, dass sich die Fische auch diesmal köstlich über mich amüsieren werden.  Auf der Fahrt frage ich mich, ob es für die Kombination von Angelkleidung und Motorradsachen einen Markt gibt. Zum Beispiel eine Anglerweste mit Protektoren oder Motorradstiefel, mit denen man in Flüssen waten kann. Ich sehe immer wieder Leute, die mit dem Motorrad oder Mofa zum Angeln fahren, aber denen scheinen die Sicherheit Schnuppe zu sein. Wenn überhaupt, wird nur ein Helm getragen.

Fliegenfischen & Motorradfahren:
Ein Outfit, als würde ich als Komparse
auf dem Filmset von Mad Max arbeiten.

Am Gewässer angekommen, provozieren mich die Forellen mit beachtlichen Sprüngen. Meine Köder aber ignorieren sie geflissentlich. Das liegt wohl daran, dass mir all die Fangtechniken, die ich im Sommer gelernt habe, nicht mehr so präsent sind. Jörg und Vanessa kommen vorbei. Sie sind eines der Anglerpaare aus dem Zacherlbräu. Die Beiden strahlen soviel Zuversicht aus, dass den Fischen angst und bange wird. Vanessa wirkt resolut, ruhig und zielstrebig. Sie erkennt sofort einen grossen Fisch im Wasser und wirft ihre Angel aus. Minuten später hat sie eine gigantische Bachforelle gefangen. Die lässt sie nach einem Foto wieder frei. Bachforellen – so erklärt Vanessa – setzt sie immer zurück. Nur Regenbogenforellen entnimmt sie dem Gewässer. Die sind nämlich aus Amerika eingeschleppt und gehören nicht hierher. Vanessa ist seit ihrer Kindheit eine versierte und leidenschaftliche Anglerin. Ihren Mann hat sie in jungen Jahren im Anglerverein kennengelernt. Seitdem sind sie ein Paar. Die Liebe der Beiden hat etwas Berührendes. Während Vanessa weiter angelt, schaut mir Jörg zu. Er sieht all meine Fehler und erbarmt sich meiner. Selbstlos verzichtet er aufs Angeln und übt mit mir die Grundwürfe. Die repetiere ich dann bis es so dunkel ist, dass ich den feinen Teil der Angelschnur nicht mehr erkennen kann. Ich bin schon längst allein am Wasser, nur mit den Fischen, die mich auslachen und die aus mir einen Don Quixote der Angler machen: Den Fischer von der traurigen Gestalt. In dem Roman Don Quixote steht der Konflikt zwischen der Realität und dem Ideal im Zentrum und bei dem Ritter von der traurigen Gestalt ist nie so ganz klar, ob es sich um einen radikalen Romantiker und Träumer handelt oder ob er einfach nicht ganz richtig im Kopf ist. Während ich mein Angelzeug verpacke, frage ich mich, ob das was ich mache, die romantische Träumerei eines urbanen Menschen ist. Jemand, der gerne ein naturverbundener Angler wäre. Mich beschleicht das Gefühl, dass das was ich tue nicht Romantik ist. Vielmehr handelt es sich um die Torheit eines naturentfremdeten Stadtneurotikers. Ich ahne, dass ich mich niemals meinem Anglerideal annähern werde.  In meiner Ungeschicklichkeit bleibe ich eine Art Schmalspur-Woddy-Allen mit Angelrute. Diese Erkenntnis lässt meine Gedanken düster werden.

Düstere Gedanken:
Fischer von der traurigen Gestalt

Gott sei Dank werden sie aber nicht so dunkel wie der Abend, durch den ich gleich fahre. Dafür geht es mir einfach zu gut. Es ist nur eine leichte Schwermut und ich mache mich jetzt auf dem Weg zum besten Therapeuten, den es in dieser Gegend dafür gibt. Der Wirt des Zacherlbräu wird meine Schwermut mit seinen köstlichen Speisen vertreiben. Das ist eine Gewissheit. So drehe ich den Zündschlüssel um und sehe wie die Scheinwerfer die Dunkelheit erhellen. Auf der Strasse genieße ich den Wind in meinem Gesicht. Ich spüre wie die Vibrationen des langhubigen Einzylinders meinen Körper durchdringen. Es ist ein wohliges Gefühl. Die Fahrbahn ist leer und die Kälte kriecht in meine Kleidung. Ich spüre mich. Ich spüre, dass ich lebe und das ist gut. Dieser Zustand ist mir nach einer schweren Krankheit nicht mehr selbstverständlich. Dieses Ereignis hatte mir damals meine Sterblichkeit vor Augen geführt. Das Alles war ziemlich krass und liegt jetzt schon ein paar Jahre zurück. Dennoch sind sie noch da – die Dämonen, die damals gekommen sind. Die Dämonen, die ich mit meinem Motorradfahren bekämpfe: meist erfolgreich. Manchmal aber ist es wie der Kampf gegen Windmühlen. Es sind die Dämonen, denen ich mich morgen stellen muss – wohl oder übel. Denn dann geht es über die Alpen.  Italien ist unser Ziel. Unheilvoll kommt mir eine Begegnung in den Sinn. Heute früh am Großglockner traf ich diesen alten BMW-Fahrer. Mit seinem schweren bayerischen Akzent warnte er mich vor dem Wettereinbruch, der diese Nacht erwartet wird. „Wer über die Alpen will, soll heute fahren, sagte er mir. „Morgen ist es zu spät.“ Aber wir fahren morgen und das macht die Sache mit meinen Dämonen nicht besser.

Wettereinbruch:
Wer über die Alpen will muss heute fahren.
Morgen ist es zu spät.

Fortsetzung: Etappe 5 Der Kampf gegen meine Dämonen, Regen und Kälte, der Chauvinist vom Gardasee hat Glück

Reiseetappe 1: Ein Unfall, zwei Frauen und ein überforderter Mann

Reiseetappe 2: Die Geisterstadt, keine mumifizierte Mutter im Schaukelstuhl und ein guzzifahrender Schosshund

Reiseetappe 3: Die Amputation des Grosszehs, orientierungslos ins Zillertal und ein schlüpfriges Lied zum Abendessen

Links

Thema Schwermut

Das, was ich erlebt habe, ist eine leichte Schwermut. Etwas das viele von uns kennen. Was aber wenn man als Motorradfahrer an schweren Depressionen leidet? Über diesen lebensgefährlichen Zustand berichtet Motorprosa – der Motorrad-Blog aus den Alpen. Hier kann man auch nachlesen, dass es nur eine Möglichkeit gibt, um diesen Zustand zu überwinden: Die Hilfe von medizinischen Profis.

Der Text ist berührend und er gehört zu den wichtigsten Beiträgen, die ich in einem Motorradblog gelesen habe. Mich persönlich hat der Autor mit seinem Beitrag ermutigt, auch die Themen körperliche und psychische Gesundheit aufzugreifen. Denn gerade für uns, die wir mit Motorrädern fahren, sind das wichtige Themen. Unser Überleben auf der Strasse hängt wesentlich von unserer Konstitution ab. Nicht nur dem System Motorrad auch dem System Mensch müssen wir unsere ganze Aufmerksamkeit widmen.

Titel: Depressionen

Geschätzte Lesezeit: 7 Minuten

Der ganze Blog ist unbedingt lesenswert! Die Texte sind gut und die Fotos ein optischer Hochgenuss.

Nicht nur die Maschiene: Dem System Mensch Aufmerksamkeit widmen

Gasthof Zacherlbräu

Der Gasthof Zacherlbräu in Bruck bietet gediegnes Ambiente und eine sehr gute traditionelle Küche. Die Besitzer sind erfahrene Fliegenfischer und bieten für Angelbegeisterte entsprechende Arrangements an.

Hinweis für Motorradreisende: Es gibt überdachte Parkplätze für die Maschinen. Motorradtouristen sind häufige und gern gesehene Gäste im Haus.

www.zacherlbraeu.at

Gemütliche Gaststube: Im Sommer auch draussen

Don Quijote Thematik

Wer surreale Filme mit Motorrad mag und sich für die Don-Quijote-Thematik interessiert, dem sei Terry Gilliam Wunderwerk des Scheiterns empfohlen: The Man Who Killed Don Quixote. Auch wenn der Film letztendlich nicht überzeugt, habe ich mich gut unterhalten.

Trailer

The Man Who Killed Don Quixote:
Unterhaltsames Scheitern auf hohem Niveau

Grossglocknerstrasse

Die Grossglockner Hochalpenstrasse gehört zu den Strecken, die jeder Motorradbegeisterte einmal gefahren sein sollte.

www.grossglockner.at

Bilder vom Grossglockner

Comments

  1. Whow, was für ein tiefgründiger Beitrag. 🙂

    Thomas, wer auch nur einen Funken Empathie besitzt, leidet förmlich mit dem Protagonisten der Story.
    Mit den geschriebenen Stichpunkten setze ich Geschichte schon in meiner Fantasie fort…. 🙂 )))
    Ich bin wirklich neugierig u. gespannt wie es weitergeht.

    Aber, sollte das alles dann doch der Realität entsprechen macht einen das auch etwas nachdenklich.
    Ja wir sind doch alle irgendwo Gefangene unserer inneren u. äußeren Umstände u. Erfahrungen im Leben.
    Machmal ist es besser den Blick u. den Focus weit (noch weiter Thomas….) nach vorne zu richten u. im Hier u. Jetzt verankert zu sein.
    Zurückblicken sollte man besser nur auf schöne Begebenheiten.
    Aber, auch mit den eigenen Unzulänglichkeiten muss man sich arrangieren u. die Dinge von der leichten Seiter her betrachten u. sie so akzeptieren wie sie nunmal sind.
    Man muss sich in unserem Alter nicht mehr vor sich selbst hertreiben u. die Erwartungen anderer erfüllen.

    Angeln um des Angeln willen ohne jeden Druck, ist doch absolut okay, da «muss nichts bei rauskommen».
    Der Lohn liegt doch in dem ausüben einer Tätigkeit, die einem Befriedigung gibt u. einen spüren lässt das man lebt.
    Auch wenn es für andere kein «messbares Ergebnis» gibt in Form von Beute, ist das gut, so wie es ist.

    Ich fahre ja auch nicht Motorrad um ein messbares Ergebnis zu erzielen in Form eines möglichst hohen Km-Standes zum Saisonende, sondern um der reinen Freude willen, eins zu werden mit der Maschine u. der Landschaft u. zu spüren das ich lebe.
    Wenn ich keine Lust verspüre mein Motorrad zu bewegen, dann lasse ich das aber auch und ist das Wetter noch so schön…..

    Fritz Perls, hat für uns viele inspirierende Zitate niedergeschrieben: (ein klitzekleiner Auszug…)

    „Sei du selbst, drücke dich vollkommen frei und ohne Ängste aus. Letztendlich wird es demjenigen, der dich wirklich liebt, nichts ausmachen, was du sagst oder machst.“

    „Ich bin nicht auf dieser Welt, um die Erwartungen aller anderen zu erfüllen, noch ist die Welt dazu da, um meine zu erfüllen.“

    „Denke nicht so viel, sondern fühle.“

    „Mein Freund, sei nicht perfektionistisch. Perfektionismus ist ein Fluch.“

    Lg vom Mann mit dem Gespann,
    Edi

    • Lieber Edi

      Herzlichen Dank für deine ausführliche Rückmeldung und die guten Zitate.

      Ja, die Geschichte entspricht der Wahrheit – meiner Wahrheit. Meine Frau würde sie ganz anders erzählen.

      Und ja, Angeln um des Angeln willens mache ich meistens. Aber wenn meine Frau oder mein Sohn mit dabei sind, möchte ich auch Mal mit einem Fang glänzen.

      Perfektionismus, da hast du recht, tut in einem normalen Leben nicht gut. Nur grosse Künstler sollten Perfektionismus anstreben. Für uns Normalbürger reicht es vollkommen aus, wenn wir gelegentlich den Hammer was höher zu hängen. Aber beim Recken sollten wir es auch nicht übertreiben.

      Ganz wichtig ist es, da gebe ich dir auch recht, sich so zu akzeptieren wie man ist. Früher ist mir das viel schlechter gelungen. Mit dem Alter fällt es mir immer leichter.

      Herzliche Grüsse

      Thomas

  2. Hallo Thomas,
    ja das ist richtig.
    Ich verstehe das vollkommen, das Du dir bei deiner Familie nicht gern die Blöße geben willst u. ohne Fang heimkehren magst, gerade wenn es alle mitbekommen.

    Das ist dann wieder die Geschichte mit den Erwartungen….. 😉

    Lg u. viel Sonne am WE, (zum Motorradfahren…)
    Edi

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