Im Lockdown nach Bremen


Foto: Thomas Müller aus Bremen

Wie zum Kuckuck soll ich mit meiner Royal Enfield nach Bremen kommen? Und das mitten im Lockdown. Gut, dass es da Fotografinnen und Fotografen gibt, die ihre Bremen-Bilder frei im Netz anbieten. Ein Dank an diese Menschen und ein Plädoyer für den Beitritt der freien Hansestadt in die Schweizer Eidgenossenschaft.

Ich wollte schon immer mal nach Bremen. Aber jetzt will ich aus einem ganz besonderen Grund dahin.

Die Stadt Bremen vergibt nämlich die feelBREMEN – Influencer-Lizenz. Limitiert und mit der Original-Unterschrift des Bürgermeisters. Aber das ist noch nicht alles. Als Krönung sozusagen, befindet sich auf dem Dokument das Autogramm der ZDF-Fernseh-Ikone Jan Böhmermann.

Schön gerahmt und über dem Computerbildschirm an die Wand gehängt, käme da richtig Glanz in meine Hütte. Zu dem kann man mit so einer Lizenz einen Tag kostenlos Strassenbahn fahren. Und man bekommt noch eine Gratis-Rostbratwurst dazu.

Das, ist nicht schlecht. Was mich aber wirklich an der Lizenz fasziniert ist das Zauberwort Influencer. Denn Influencer zu sein bedeutet das man tausende Follower hat. Für mein Blogger-Ego wäre das wunderbar.

Mit so vielen Leserinnen und Lesern hätte ich endlich die Macht das Konsumverhalten und das Denken der Massen nachhaltig zu beeinflussen. Und ich könnte viel Geld verdienen.

Dafür müsste ich diese Macht dann im Sinne von Industrie, Handel und Dienstleistern einsetzen. Mit meiner robusten Ethik-Resilienz sollte das ja kein Problem sein.

Eine Lizenz für Macht und Einfluss ist wirklich eine gute Sache. Und ein wenig stelle ich mir so etwas wie bei James Bond vor. Der hat die Lizenz zum Töten und das hier ist eine Lizenz, mit der man auch töten darf. Zum Beispiel in dem man als Influencer die Interessen der Süsswarenindustrie wahrnimmt. Zugegeben, mit einer Walter PPK ist der Akt des Tötens weitaus spektakulärer. Aber wenn man junge Menschen dazu animiert, übermässig Gummibärchen und Schokolade zu konsumieren, bekommt man seine Follower auch unter die Erde. Es ist nur sehr viel langwieriger. Aber was soll`s. Sterben müssen wir doch alle einmal. Und Hauptsache es war vorher lecker.

Wenn ich jetzt so in mich gehe und über die Sache nachdenke bin ich mir nicht sicher, ob ich mit einer Influencer-Lizenz verantwortungsvoll umgehen könnte. Trotzdem, meine charakterlichen Schwächen sollen mir nicht im Wege stehen. Also her mit der Bremer Lizenz.



Foto: Heiko Behn aus Deutschland

Natürlich könnte ich auch in Dubai eine Influencer-Lizenz erwerben. Das habe ich in einer Sendung des ZDF-Magazin Royal erfahren. Hier aber konnte der Moderator schlüssig darlegen, dass Bremen das geilere Influencer-Konzept hat. Zumindest in Sachen Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenrechte. Für mich als Schweizer sind das drei Aspekte, die eindeutig für Bremen sprechen. Gegen die Hansestadt spricht der Umstand, dass die Lizenzen dort limitiert sind. Für 50 solcher Dokumente sind mittlerweile mehr als 8000 Bewerbungen eingegangen. Meine Aussicht auf eine Bremer Influencer-Lizenz ist also eher gering. Daher würde ich wiederum das Emirat Dubai priorisieren. Die geben unlimitiert Lizenzen aus. Vorausgesetzt man schreibt nur positiv über das Land und den Regenten. Und man meidet die Themenkomplexe Menschenrechte und moderne Sklaverei. Aber mit diesen Themen lässt sich eh kein Geld verdienen.

Letztendlich geht es doch beim Influencer-Job ums Geschäft. Und wenn es ums Geschäft geht, sind wir Schweizer nicht dogmatisch. Bei Fragen der Meinungsfreiheit, der Demokratie und der Menschenechte drücken wir da gerne auch Mal zwei Augen zu. In der Schweiz darf man sich ja im Zweifelsfall auf die Neutralität berufen.



Foto: Hendrik aus Hamburg

Das Emirat Dubai ist bei deutschen Influencern anscheinend sehr beliebt. Und das nicht nur wegen Sonne und Sand. Die Lizenzen und der Luxus gehören ebenfalls nicht zu den Hauptgründen. In Dubai kann man vor allem steuerfrei leben. Und wenn ich mir meine jährliche Steuerrechnung ansehe, bin ich da wirklich etwas neidisch. Auf der anderen Seite gefällt es mir in der Schweiz sehr gut. Und mit meinen Steuern leiste ich einen Beitrag für ein funktionierendes Gemeinwesen. Was ja auch nicht schlecht ist.

Also fokussiere ich doch das Bremer Influencer-Lizenz-Modell. Die Sache hat nur einen kleinen Haken. Um an die begehrte Lizenz zu kommen, muss ich mindestens ein Foto von mir aus Bremen und eines aus Bremerhaven posten. Und das ist jetzt echt doof. Zum einen war ich noch nie in Bremen. Zum anderen ist der Lockdown keine gute Zeit, um einen Ausflug in die Hansestadt zu unternehmen. Ich möchte ja nicht irgendeinen Corona-Mutanten nach Bremen tragen oder umgekehrt, einen von dort mit nach Hause bringen. Ausserdem bin ich vor allem Motorrad-Blogger. Wenn ich nach Bremen fahre, dann will ich das standesgemäss auf meiner Royal Enfield tun. Aber bei aller Liebe zum Motorradfahren: Für so eine Tour ist mir der Februar meteorologisch zu unberechenbar.

Zum Glück gibt es da die Plattformen für freies Bildmaterial. Und all die Fotografinnen und Fotografen, die dort ihre Fotos anbieten. Je nach Bildlizenz können die Fotos in einem gewissen Rahmen frei verwendet werden. Und, was richtig toll ist: Man darf manche dieser Bilder nach Herzenslust bearbeiten.

Mit einem freigestellten Foto von mir und meiner Enfield, plus einem freien Bremenbild, komme ich so zu einer astreinen Lockdown-Motorradtour in die verheissungsvolle Hansestadt. Und das, ohne meine warme Wohnung zu verlassen.

Ein wenig mit Photoshop manipulieren und fertig ist die Sache. Zugegeben, bezüglich Bildeindruck und Realismus überzeugen meine Fotomontagen wenig. Aber rein formal darf ich mich nun um die feelBREMEN – Influencer-Lizenz bewerben. Schließlich sind das „Bilder von mir (und) aus Bremen und aus Bremerhaven“.



Foto: Nicole Pankalla aus Bremen

Bei der Gelegenheit möchte ich mich bei den Fotografinnen und Fotografen bedanken, die ihre Werke frei auf den entsprechenden Bilderplattformen anbieten. Ich selbst bin da ja eher egoistisch. Anstatt meine Fotos altruistisch frei zu geben, versuche ich meine Bilder über EyeEm zu verkaufen.

In den letzten Jahren habe ich dabei einen sagenhaften Gewinn von siebzehn US-Dollar gemacht. Und jetzt wo ich mir die Bremen-Fotos anderer unter den Nagel reisse, bekomme ich ein schlechtes Gewissen. Vielleicht sollte ich die siebzehn US-Dollar unter dem Stichwort „Dubai“ an Amnesty international spenden.

Und was meine Influencer-Ambitionen angeht, so muss ich auch darüber gründlich nachdenken. Ist es denn wirklich erstrebenswert das Konsumverhalten der Massen im Sinne bestimmter Firmen zu beeinflussen?

Eigentlich reicht es mir Hobby-Blogger zu sein. Immerhin gibt es ein paar Menschen, die meine Texte lesen und einige, die meine Fotos schön finden. Schreiben, Fotografieren und Publizieren machen mir Spass und ich freue mich über die Rückmeldungen der Leserinnen und Leser. Mehr will ich doch nicht.

Nicht zuletzt sollte man bedenken das der Influencer-Job harte Arbeit im Dienste des Kommerz ist. Denn das was wir als locker-flockige Videos und Fotos sehen, ist oft mit viel Aufwand gemacht. Influencer sein ist ein Knochenjob. Und ob ich bei der Jagd nach Likes meinen Seelenfrieden behalten würde? Das wage ich dann doch zu bezweifeln.



Foto: Thomas Müller aus Bremen

Nein, ich glaube, ich lass das mit dem Streben nach Macht und Einfluss. Das Emirat Dubai kommt dabei sowieso nicht in Frage.

Aber das mit der Hansestadt Bremen versuche ich trotzdem. Immerhin ist Bremen eine tolle Stadt und ich finde den PR-Gag mit der Influencer-Lizenz gelungen.

Bremen werde ich auf jeden Fall besuchen – ob nun mit oder ohne Lizenz. Es gibt da nämlich ein paar richtig gute Museen und ich wollte schon immer mal an der Weser angeln gehen.

Dank dieser PR-Aktion habe ich mich nun mit all den Vorzügen von Bremen und Bremerhaven auseinandersetzt. Und um so mehr ich über die Freie Hansestadt lese, um so mehr finde ich sie super.

Hier nun kann man erleben, wie so eine PR-Aktion Dynamiken entwickelt, die eigentlich gar nicht beabsichtigt sind. Städte, die so toll sind, wecken natürlich Begehrlichkeiten. Ich schreibe es mal in aller Deutlichkeit:

Es ist schade, dass Bremen und Bremerhaven zu Deutschland gehören. Eigentlich fände ich es gut, wenn die Schweiz die Freie Hansestadt bei der Bundesrepublik abwerben würde.



Foto: Karsten Paulick aus Moormerland

Das wäre für alle eine Win-Win-Situation. Wir in der Schweiz hätten endlich einen Zugang zu den Weltmeeren und eine geile Stadt mehr im Portfolio. Die Leute in Bremen kämen in den Genuss eines höheren Lebensstandards und höherer Lebenshaltungskosten. Letzteres ist im Übrigen nicht so schlimm, denn man kann ja dann zum Einkaufen ins günstige Niedersachsen fahren. Vor allem kämen die Menschen in Bremen und Bremerhaven in den Genuss der direkten Demokratie.

Wenn man mit der direkten Demokratie umgehen kann ist das mega-geil. Und ich bin mir ganz sicher, dass die Bremerinnen und Bremer das können. Immerhin haben sie einen Sozialdemokraten als Bürgermeister gewählt.

Eines muss den Bremerinnen und Bremern aber klar sein: Die direkte Demokratie ist anstrengend. Ständig muss man sich mit irgendwelchen Sachfragen herumschlagen. Aber dank dem Mitmach-Faktor identifiziert man sich viel mehr mit der Gesellschaft in der man lebt.

Auch für die Bundesrepublik Deutschland wäre der Verlust Bremens ein Gewinn. Immerhin würden die dann merken, was sie an der Hansestadt gehabt haben.

Für uns würde Bremen frischen Wind in die Schweiz bringen. Wir bekämen mehr Sozialdemokratie und wir dürften uns endlich eine neue Nationalhymne zulegen. Denn mit einem Stück Nordseeküste kann man nicht mehr nur vom Nebelmeer singen.

Der Eintritt Bremens und Bremerhavens in die Eidgenossenschaft sollte theoretisch kein Problem sein. Immerhin sind wir keine einfache Staats- oder Kulturnation. Wir sind eine Willensnation und das heisst, dass die Gemeinden und Städte zur Eidgenossenschaft gehören, weil sie das wollen. Klar, die anderen Eidgenossen müssen es auch wollen, aber wenn es für alle OK ist, dann ist der Übertritt aus Schweizer Sicht realisierbar.



Foto: Peter Hauschild aus Bremen

Vorarlberg wollte ja auch mal zu uns. Leider wollten die Eidgenossen das nicht. Schade, denn die Gegend ist schön und die Leute sind nett. Aber Vorarlberg hat nun einmal keinen Zugang zu den Weltmeeren. Dafür hätte es dann mehr Katholiken und mehr deutschsprachige Menschen in der Schweiz gegeben und da hatte der Bundesrat Sorge, dass das Ärger mit sich bringt.

Katholiken und deutschsprachige Massen sollten bei einem Beitritt Bremens kein Problem sein. Dafür aber wäre der Beitritt der freien Hansestadt kulinarisch von Vorteil, auch für Bremen. Denn dort würde die Rostbratwurst endlich mit einer anständigen Beilage serviert. Rösti schmeckt dazu vortrefflich. Wir in der Schweiz würden hingegen die Rostbratwurst in die regionale Küche aufnehmen. Damit müssten wir nicht immer auf diesen doofen Olma-Bratwürsten herum kauen. Die werden nämlich ohne Senf gegessen. Und die einzige Wurst, bei der das akzeptabel ist, ist nun einmal die Currywurst.

Allerdings hätte der Beitritt Bremens in die Eidgenossenschaft einen entscheiden Nachteil. Die Freie Hansestadt müsste aus der EU austreten und das ist echt blöd. Aber vielleicht können die Bremerinnen und Bremer den europäischen Gedanken mit in die Schweiz bringen. Das würde uns Schweizern und Schweizerinnen richtig guttun. Denn dann käme wieder etwas Bewegung in die Diskussion.

Zu guter Letzt könnten wir auch die Bremer Restriktionen bezüglich der Influencer-Lizenz aufheben. 50 Lizenzen bei 8000 Bewerbungen! Das ist doch viel zu wenig. Zusammen könnten wir mehr Influencer-Lizenzen ausgeben, als Dubai je drucken kann. Ja, zusammen könnten wir so viel erreichen!

Und damit die Bundesdeutschen Bremen-Fans jetzt nicht sauer werden: Macht euch keine Sorge. Die Bremerinnen und Bremer sind viel zu sehr in der deutschen Kultur verhaftet. Die lassen sich bestimmt nicht von uns Schweizern ködern. Ausserdem darf Bremen gar nicht in die Eidgenossenschaft eintreten, selbst wenn die Bürgerinnen und Bürger das wollten. Würden sie es trotzdem versuchen, würde man im restlichen Deutschland ein lustiges Böhmermann-Lied anstimmen: „Wir haben Polizei.“ Als Bundesland einfach so die Bundesrepublik verlassen ist nämlich streng verboten. Das steht im Grundgesetz. Und in der Eidgenossenschaft haben wir dafür volles Verständnis. Denn auch unsere Kantone können sich nicht einfach so aus dem Staub machen. Wir Eidgenossen müssten dafür ebenfalls die Verfassung ändern. Allerdings funktionieren Verfassungsänderungen bei uns etwas demokratischer als in Deutschland. Bei uns stimmt nämlich das ganze Volk ab.

Praktisch hat dieser Umstand keine Bedeutung. Denn wer einmal in der Eidgenossenschaft ist, will eh nicht mehr weg. Mit unserem Föderalismus sind alle Beteiligten hoch zufrieden. Und unser Wohlstand ist auch ziemlich geil. Im Gegensatz zu Deutschland haben wir nicht nur Polizei, wir haben auch das Geld diese Menschen angemessen zu bezahlen. Theoretisch zu mindestens. Ich muss mal bei Gelegenheit einen Schweizer Polizisten fragen, ob das wirklich so ist.

Bei diesen gesetzlichen Rahmenbedingungen wird das wohl nichts mit dem helvetischen Bremen.

Aber ein Gedankenspiel ist es allemal wert. Bremen ist halt eine coole Stadt. Und auch wir Schweizer haben das Recht von einem schnuckligen Demokratie-Emirat an der Nordsee zu träumen.




Foto: Peter Hauschild aus Bremen

Hintergrund

Das ZDF-Magazin Royal ist eine Satire-Sendung mit Moralanspruch. Im Ambiente einer Late-Night-Show stellt sich der Moderator Jan Böhmermann den unerquicklichen Aspekten der deutschen Gesellschaft.

„Unerbittlich nach den schadhaften Stellen in unserer Demokratie fahnden und furchtlos Stellung beziehen.“

So formuliert Böhmermann seinen hehren Anspruch. Und in der Sendung vom 12.02.2021 nimmt der Moderator die Migration deutscher Influencer aufs Korn. Die zieht es in das Emirat Dubai. Denn da kann man so richtig gut Kohle machen.

Dubai darf man sich als eine aus dem Boden gestampfte Glitzer-Stadt mit Emir vorstellen. Das Emirat gehört zur Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate. Dort ist der Herrscher von Dubai Vizepräsident, Premierminister und Verteidigungsminister in Personalunion. Für uns empfindsame Demokraten ist das dann doch etwas viel Macht auf einmal.

Zu dem hat ein Londoner Gericht den Mann in Abwesenheit wegen Einschüchterung, Entführung und Folter verurteilt. So steht es zumindest in der freien Enzyklopädie Wikipedia. Auch das ist für uns demokratische Weicheier schwere Kost.

In Sachen Meinungsfreiheit, Menschenrechte, und der modernen Sklaverei steht das Emirat Dubai international in der Kritik. Allerdings sind solche Nebensächlichkeiten für die deutschen Dubai-Influencer nicht der Erwähnung wert. Eine Haltung die ganz praktisch ist. Denn in Dubai kann man bei sensiblen Themen so richtig Ärger kriegen. Geregelt werden die Feinheiten der Meinungsfreiheit unter anderem in einer Influencer-Lizenz.  

Davon ausgehend möchte Böhmermann die Aufrechten unter den deutschen Influencern mit einer eigenen Lizenz nach Bremen locken. Denn in Bremen werden die Werte Meinungsfreiheit, Demokratie und Menschenrechte hochgehalten. Und anstatt eines Autokraten regiert dort ein sympathischer Sozialdemokrat.

Link zur Sendung



Foto: Melanie aus Deutschland

Was die Lizenz zum Töten anbelangt, so berichtet Spiegel-Online, wie deutsche Influencer, Kinder zu einer ungesunden Ernährung verführen. Und eine solche Ernährung führt bekannterweise zu einem vorzeitigen Ableben. Das scheint wohl ein sehr lukratives Geschäft zu sein.

Link zu Beitrag von Spiegel-Online

Über das harte Leben der Influencer berichte diese sehenswerte Schweizer DOK-Sendung.

Link zur SRF Dokumentation

Zum Thema Separatismus: Anlässlich des Abspaltungswillens der Katalanen haben sich deutsche und schweizerische Medien mit der Frage beschäftigt, ob denn auch die eigenen Regionen das Weite suchen dürfen. Bei der Gelegenheit habe ich gelesen das dreissig Prozent der Bayern wegwollen. Sie würden die Bundesrepublik liebend gerne verlassen und zwar mit ihrem Freistaat im Gepäck. Laut Grundgesetz dürfen sie es aber nicht. Interessant ist auch, dass wir Schweizer einen separatistischen Microstaat direkt an unserer Grenze haben. Die Freie Republik Saugeais hat sich 1947 von Frankreich losgesagt. Was ursprünglich ein Scherz war, ist heute Realität. Da Saugeais keine handfesten separatistischen Ziele verfolgt und man alle staatshoheitlichen Aufgaben Frankreich überlässt, sieht man es in Paris gelassen. Vielleicht könnte das auch bei der Bremen-Frage funktionieren. Staatshoheitlich bleibt Bremen in der Bundesrepublik und wir nehmen die Hansestadt als Ehrenmitglied in die Eidgenossenschaft auf.

Link: Die FAZ zum bayrischen Separatismus

Link: Der Tagesanzeiger zur Frage, ob Kantone die Eidgenossenschaft verlassen dürfen

Rechtsgrundlage zur Bildverwendung

Fotografinnen und Fotografen, die Ihre Bilder nicht in diesem Beitrag sehen wollen, wenden sich an mich über das Kontaktformular.

#FEELBREMEN #BREMEN #BREMERHAVEN #ZDFMAGAZIN #VISITBREMEN #DUBAIDESNORDENS #BLESSED #SUNSHINE #NOBOUNDARIES #ZYLINDER.

Comments

  1. Wieder einmal wunderbar geschrieben! Wenn du Bremfluencer bist, will ich dir erste sein, die dir gratuliert!

    Liebe Grüsse – Heike

    • Ich fühle mich geehrt, liebe Heike. Du wirst es als erste Erfahren. Aber bei den vielen Bewerbungen denke ich mal, dass ich mich auf ein lizenzfreies Leben einstellen sollte. 😀

  2. Thomas!

    WAS habe ich mich prächtig bei Deinem Gedankenspiel unterhalten *g* Sensationell.

    Ich wünsche Dir, dass Deine Likes und Leser und Deine Influenzierung in der Motorrad-Welt in die Höhe schiessen – Verdienen tun es Deine coolen Texte auf jeden Fall!!

  3. Hei Thomas,

    etwas besseres als den Tod findest Du überall, sag ich Dir als alter Esel!

    LIEBEn Gruß vom
    rudi rüpel

    • Gut gebrüllt alter Esel! 😄😄😄 Ein alter Esel bin ich auch, lieber Rudi Rüpel. Und das schöne an dieser Aussage ist doch, dass es aus jeder Scheisse einen Ausweg gibt. Wegen dieser Botschaft habe ich das Märchen schon als Kind gemocht.

  4. Uih Thomas, da bist Du ja richtig politisch geworden! Ganz schön mutig! Aber es dient ja der gute Sache! 😄 Ich persönlich halte mich da lieber bedeckt. Dennoch liebe ich politische Satire, wenngleich mir Bömermann absolut nicht liegt. Ich mag es eher feinsinniger und phantasiereicher, so wie Du das Thema umgesetzt hast. Bravo!
    Und nun zu den Bildern. Kompliment mit der Technik des Freistellens! So sauber hätte ich es nicht geschafft. Oder hast Du da ein Spezialprogramm? Faszinierend auch der Schatten! Beim Bild in der Straße ging mir erst nach Minuten auf, dass der Schatten vorne liegt, Dein Gesicht aber beleuchtet ist. Aber egal, wie hast Du das mit dem Schatten hinbekommen?
    Super auch Dein Angebot an die Fotografen, sich bei Dir zu melden, wenn sie einen Einspruch haben. Da sieht man, Du bist der Medienprofi!

    • Ich freue mich über deine Rückmeldung. Und vielen Dank für die Blumen, liebe Ulla. Ich selbst bin mit den Ergebnissen der Fotomontagen nicht so zufrieden. Da ist noch viel Luft nach oben. Der Bildeindruck ist die grosse Herausforderung: Schärfe, Licht und Spieglungen müssen auf den Hintergrund abgestimmt werden. Das Freistellen mit dem Zeichenstiftwerkzeug ist eine Fleissaufgabe. Man kann es als Meditation sehen: Photoshop-Zen sozusagen. Ober ein Hörbuch dabei hören. Ich wollte schon immer mal wissen wieviel Motorräder ich während Wagners Ring freigestellt bekomme. Bachs Matthäus-Passion ist auch geile Freistellmusik. Da wird es dann richtig spirituell. Der Schatten ist einfach. Man dupliziert die Ebene, dreht an der Belichtung bis man schwarz ist, spiegelt die Ebene horizontal, verzerrt perspektivisch und reduziert die Transparenz. Wichtig ist, dass der Schatten zur Lichtsituation und den anderen Schatten passt. Und auch da sind die Ergebnisse hier nur suboptimal. Aber es soll ja leicht trashig aussehen. 😀

      • Danke für die Tipps, lieber Thomas. Nachdem ich früher mit Photoshop freigestellt und in andere Bilder eingefügt habe, arbeite ich heute lieber mit Picsart auf Handy bzw. Tablet. Das kostenlose Programm bietet unglaublich viel und geht mir schnell von der Hand. Gut, es ist kein Profiprogramm und über die Werbung muss man wegsehen. Aber man kann fantastisch das Motiv zum Freistellen vergrößern, dann mit einem externen Berührungsstift arbeiten, kann jederzeit Teile wieder löschen und muss sich noch nicht mal um eine zweite Ebene kümmern. Für meine Zwecke, z.B. die Bienchen freizustellen und in meine Bilder einzubauen ist es bestens geeignet.
        LG Ulla

  5. Wieder mal ein so ein köööstlicher Text… Hab vor lauter Gröhlerei anhaltende Schnappatmung! 😀

    Ps: Nö. Natürlich gebe ich nicht zu, dass ich den Bremen-Trip nach Sichtung der Insta-Fotos tatsächlich geglaubt und mich gefragt hab, wie zum Deibel Du’s wohl geschafft hast, diese Mopped-Fotos ohne weiteres Menschenvolk zu schießen!

    Ps2: Bremen ist trotz des faden Namens wirklich eine sehr schöne Stadt!

    • Bremen ist ein fader Name? Pah. Es heißt ja auch richtig „Hansestadt Bremen“, soviel Zeit muss sein (und die Bremerhavener müssen da durch).

    • Das ist das schöne an digitalen Photoshop-Touren. Man kommt überall hin. Es stehen keine Leute im Bild und man bekommt kein Bussen. Ich freue mich, liebe Susy, dass dich der Text amüsiert. Was den Namen Bremen anbelang, so ist die Wahrnehmung hier unterschiedlich geprägt. Durch die Bremer Stadtmusikanten ist Bremen für mich persönlich seit je her mit Hoffnung verbunden. Ein Ort wo alte Esel, Hunde, Katzen und Hähne ein Auskommen als Musikanten finden, muss ein guter Ort sein. Später dann als ich die Begriffe «Freie Hansestadt» realisierte, war der Name Bremen mit abenteuerlichen Händlern verbunden, die sich mutig auf unförmige Schiffe wagten. So lösen Worte bei uns unterschiedliche Assoziationen aus. 🙂

  6. Das Gute an deinen Fotos ist, dass du an die meisten der Orte mit dem Mopped gar nicht hinkommst. Zumindest nicht fahrend, ohne ein Ticket zu bekommen. Schiebend vielleicht schon. Es sind also vermutlich Unikate!

    In Bremen wird die Selbständigkeit des Bundeslandes (seiner beiden Städte) schon immer diskutiert. Allerdings habe ich noch nie gehört, dass uns die umgebenden Niedersachsen auch haben wollen. Mit dir und der Schweiz lese ich das zum ersten Mal. Noch ein Unikum!

    • Ja, dass ist das Schöne an digitalen Photoshop-Touren. Man muss keine Strafe zahlen und kommt überall hin. Aber das Fahrerlebnis kommt bei weitem nicht an das von analogen Touren heran. 😀 Wenn Profi-Influencer echte Bilder brauchen, werden auch schon mal Strandabschnitte gesperrt um unerwünschte Objekte im Hintergrund zu eliminieren.

      Ich freue mich schon auf das reale Bremen und hoffe, dass ich bald mal dort hinkomme.

      Die Niedersachsen sind selbst schuld, wenn sie Bremen nicht wollen.

  7. hahaha, sehr schön! Und ich Depp habe erst die Bilder überflogen und gedacht: Was parkt der denn mitten im Park? Und: Die Leute werden sich bedanken, dass der quer in der Gasse steht und Kaffee trinkt! Ich bin voll drauf reingefallen. Und jetzt habe ich Lust mal wieder nach Bremen zu fahren. Das Inluencing funktioniert!

    • Ja, der erste Blick kann täuschen, lieber Silencer. Und übergriffiges und nerviges parken kann man ja auch mit einer Royal Enfield bewerkstelligen. 😄 Die Influencer-Kampagne hat Erfolg. Ich möchte auch Bremen besuchen. Und somit sind es schon zwei, die dem Influencer-Ruf der Hansestadt folgen. 🙂

  8. „Wie komm ich nach Bremen?“ ganz einfach: 🏍 Aufsitzen, rechts drücken, Gas geben.

    Thomas als Influencer? Ich grinse.

    Follower unter die Erde bekommen? Bedenke die Folgen. Andere warten geduldig, bis die ohne äußere Einwirkung sterben. Ich denke da ans ZDF. Mein Lächeln wird süffisant.

    Freies Bildmaterial verfälschen? sowas machen doch so richtig korrrrekte Schwyzer niemals. Oder?

    Moralische Bedenken bei Gewinnsumme von 17USD?
    Gut, dass du dich besonnen hast.
    Was jetzt noch folgt, ist feinste Satire und großer Lesespass ❤️

    PS: nicht ein einziges Mal „Royal Enfield“ genannt. Alles ok bei dir? 😇

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